Review

Foo Fighters

Concrete And Gold

RCA • 2017

Trügerisch eröffnet das neunte Album der [Foo Fighters](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/5383/foo-fighters🙂 Ganz sacht singt Dave Grohl über sparsam gezupften Akkorden – bevor mit allem Gitarren-Pomp und majestätischen Chören kommt, was man von den Foo Fighters erwarten würde. Wobei sie mit Hilfe ihres Produzenten Greg Kurstin, der unter anderem »Hello« von Adele verantwortete und mit Pop-Größen wie Beck, Pink und Tegan and Sara zusammenarbeitete, noch einmal an Wucht zugelegt haben. Eine Minute und 22 Sekunden dauert »T-Shirt«, das schon die wesentlichen Merkmale von »Concrete And Gold« vereint. Bombastische Gitarren, Pop-Gefühl, ausgeklügelte Arrangements, auf Stadion-Rock-Format aufgepumpt. Mindestens. Substanziell neu ist allerdings dann doch nichts. Die Gastauftritte von im Kontext eher unwahrscheinlich erscheinenden Künstlern wie Justin Timberlake, Ex-Beatle Paul McCartney, Shawn Stockman (Boyz II Men) und der schon etwas naheliegenderen Alison Mosshart (The Kills) scheinen weniger Ausdruck musikalischer Experimentierfreude zu sein als dass sie ein Zeichen für den Status sind, den die Band um den einstigen Schlagzeuger von Nirvana heute genießt. Immerhin: »Dirty Water« bietet fast schon jazzige Akkorde auf und verzichtet weitgehend auf Arena-Gitarren. »Happy Ever After (Zero Hour)« kommt mit raffinierten Chören daher, für die sich auch die Beach Boys nicht schämen müssten. Was diesen Facetten dann stets regelmäßig den Garaus macht, sind die Konsequenzen von Grohls vorab zu Protokoll gegebener Prämisse: »I wanted it to be the biggest sounding Foo Fighters record ever«, eine »gigantische Rockplatte« sollte es sein. Ist es. »Motörhead’s version of Sgt. Pepper« allerdings eher nicht, denn weder hat »Concrete And Gold« die unverschämte Lässigkeit der Ersteren noch das schelmenhafte Genie der Beatles.