Review

Hypnobeat

Prototech

Dark Entries • 2017

Eigentlich steckt im Albumtitel schon die zentrale Aussage zu [Hypnobeat](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/5393/hypnobeat.) Dieser »Prototech« des Trios James Dean Brown, Pietro Insipido und Victor Sol, aufgenommen zwischen 1984 und 1986, lieferte seinerzeit Blaupausen für Dinge, die da bald kommen würden, wusste allerdings auch schon die etwas fernere Zukunft vorwegzunehmen, will sagen, die aktuelle Gegenwart. Hypnobeat setzen ihre Gerätschaften wie die TR-808 oder den TB-303 zunächst einmal in einer Weise ein, die etwas von der noch leicht ungerichteten Versuchsphase hat, in der sich langsam das herausschälte, was später Acid, House oder Techno heißen sollte. Was auch Versuche einschloss wie das dank verspielter Melodieführung – nach strenger Techno-Orthodoxie zumindest – einigermaßen verdaddelte »Slash! Buffalo Eats Brass«. Eine Ausnahme in diesem ansonsten rigoros reduzierten Kosmos, in dem Hypnobeat, dialektisch verschraubt, im Grunde auch schon die Phase der ästhetischen Wiederaneignung ihres eigenen Pioniergeists durch jüngere Produzenten vorwegnehmen. Als hätten die Herren Brown, Insipido und Sol damals schon gewusst, dass das, was sie da tun, irgendwann erneut von großem Interesse sein wird. Und so könnten Hypnobeat mit dieser Wiederveröffentlichung – zum Teil auch Erstveröffentlichung – ihrer eigenen Vergangenheit gar nicht zeitgemäßer sein. Alles klar?