Review

Unknown Artist

Decent International 02

Decent International • 2018

Katalognummer 02 für ein Label, über das man ziemlich wenig weiß, außer dass Katalognummer 01 ziemlich geil war. Decent International heißt es und Brian Not Brian von Going Good hat seine Finger im Spiel, was dem Spiel per se einen besseren Touch gibt. Der erste Release war lupenreiner Afrofunk/Cosmic-Percussion. Und der zweite? Well, les’ den Pressetext! Was für eine unmögliche Aussage von einem »Journalisten«, aber es gibt sie eben, die Verpackungsbeilagen, die nicht schwafeln, sondern mit einem ironischen Lachen den verdammten Nagel auf den Kopf treffen. »Early 80s. Christiane F and ›Tron‹ meet over a brutalist landscape. Clock is ticking. Electronic pioneers bang up post punks. Dirty hits. Take more. Time is running out. Northern European sub-cultural appropriation to destroy the dance. Still, it sounds good. And it looks nice. Nice sleeve art«. Ja, fickt euch, was soll man da noch schreiben? Christiane F. trifft ›Tron‹ umrahmt von einer brutalistischen Kulisse? Besser geht’s ja kaum. Das will man doch hören. Das Ding ist aber, und hier bekommt das »Journalistische« doch noch seinen Raum: muss man nicht unbedingt (also hören). Es verhält sich wie mit dem ersten Release: Das, was zu hören ist, ist einfach das, was gerade alle hören wollen und deswegen überall zu hören ist – hier aber eben auch perfekt exerziert. Brachialer Elektro für hedonistische Nihilisten, Müll in der Nase und ein Pfeifen auf den Lippen. auf der A-Seite. State Of The Art Hustensaft-House auf der B-Seite: Flanger, Percussions und verlaufene Klänge aus dem Orient.