Review

Eblen Macari

Musica Para Planetarios

Séance Centre • 2018

Für eine wöchentliche Performance im Luis-Enrique-Erro-Planetarium seiner Heimatstadt Mexico City hat der Gitarrist und Komponist Eblen Macari im Jahre 1987 ein wenig Musik geschrieben. Dafür benutzte er die Synthesizer Ensoniq ESQ-1 und Korg Poly 800, zwei Gitarren und eine Okarina, eine aus Ton rund geformte Gefäßflöte. »Musica Para Planetarios« war der logische Name des bald darauf erschienen Albums, dass noch um Percussions und ein barockes Cembalo ergänzt wurde. Brandon Hocura’s Label Séance Centre hat diese Schallplatte nun von den Originalbändern neu gemastert wiederveröffentlicht. und was bleibt mir wieder anderes übrig als »danke« zu sagen. »Musica Para Planetarios« ist eine neuerliche Entdeckung. Es ist wie das Weltall mit unfassbarer Kraft erfüllt. Es ist wie ein Baum, der alles weiß und nichts verrät. Beginnend mit der elfminütigen »Planetarios Suite«, die wie das Strahlen der Sterne selbst ist, über die aufblitzende »Supernova En Macuspana«, eine im Entstehen währende Skizze, über das Zukunft und Vergangenheit vereinende »La Constelacion Del Pejelagarto (Bambuco)«, bis hin zu den zwischen Physik und Metaphysik, Leben und Tod schwankenden Gitarrenstücken »El Grito De La Luvia« und »Lux Aeterna« ist dieses schlanke Album nichts weniger als eine verdichtete Kosmologie. Unbedingt hörenswert.