Bliq Music

Bliq ist ein 2010 von Manos Mara und Costa Budolas gegründetes, britisches Label aus London.

Mara und Budolas, auch unter seinem Pseudonym Bu$$ bekannt, wuchsen in direkter Nachbarschaft im griechischen Thessaloniki auf – und trafen sich doch erst 2006 in Großbritannien. »Wir haben uns sofort super verstanden und angefangen, für eine Weile gemeinsame Partys zu schmeißen«, erinnern sich die beiden an ihre Anfangszeit. Vier Jahre später konkretisierten sich die gemeinsamen Pläne für ein Label und mit einer Debüt des britischen Duos Homepark war Bliq aus dem Digging-Habitus der beiden geboren. Vinyl musste schon sein, allein weil durch das nähere Umfeld genug Material auf dem Schreibtisch landete, das ein ordentliches Release verdient hätte. Anfangs waren das vor allem kenntnisreiche Deep House-Cuts von unter anderem dem niederländischen Senkrechtstarter Lapien, schon 2013 aber öffnete sich der Katalog mit einem Release der isländischen Dub Techno-Legende Exos zunehmend. »Wir interessieren uns nicht dafür, uns auf einen bestimmten Sound oder ein Genre festzulegen. Für uns geht es eher darum, dass die Artists mit uns und unserer Ästhetik harmonieren«, lautet die lapidare Antwort auf die Frage nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner im Bliq-Roster.

Der entwickelte sich zunehmend zu einer internationalen Angelegenheit. Mit Lowjac und Thingamajicks, die gemeinsam als Deemonlover über Bliq veröffentlicht haben, sowie dem mysteriösen DJ Loser und dem mittlerweile nach Berlin emigrierten Seixlack finden sich einige brasilianische Künstler beim griechisch geführten Londoner Label ein. Es ginge ihnen um persönliche Kontakte, erzählen Mara und Budolas mit Blick auf den personell breit gefächerten Roster, der sich über den halben Erdball erstreckt und insbesondere mit der frühen Veröffentlichung von Lapien durch Remixe von Conforce und Fred P die Tür zur Welt auftrat. Für Demos, das versichern die beiden, seien sie aber trotzdem weiterhin auch, obwohl sie vorzugsweise auf dauerhafte Zusammenarbeit mit ihren Artists setzen: Bliq soll eine kleine Familie sein. Deren Aussehen änderte sich ebenfalls im Jahr 2013 schlagartig, als die beiden sich von ihrem vorigen Grafiker in aller Freundschaft verabschieden mussten und stattdessen den Berliner Super Quiet engagierten, der den Releases mit aufwändigen Drucken und grellen Farbgebungen einen ganz neuen visuellen Anstrich gibt, der bestens zu der rumpeligen Rhythmuspsychedelik etwa eines Seixlack zu passen scheint. Die Geschichte von Bliq ist offenkundig die eines sich langsamen Zusammenfindens, nicht allein in geografischer Hinsicht.