Review

Chief

Modern Rituals

Domino • 2010

Rituale implizieren gesellschaftliche Konventionen, die in symbolischen Handlungen ihren Ausdruck finden. Die Modernität zeichnet sich durch zukünftige Umbrüche in allen Lebensbereichen aus. Auf ihrem Debüt begeben sich Evan Koga, Mike Moonves und die Brüder Danny und Michael Fujikawa auf eine Reise durch den Folk. Beheimatet zwischen New York und Los Angeles entstand mit »Modern Rituals« ein Album, das in elf Songs harmonisches Songwriting perfektioniert. Gitarren schimmern hier voller Glückseligkeit – Melancholie natürlich mit inbegriffen. Es ist aber nicht nur die wärmende und hoffnungsvolle musikalische Ausgestaltung, wie etwa in »Summer’s Day«, die einer positiven Sehnsucht Ausdruck verleiht. Die Suche nach dem Weg aus den digitalen und urbanisierten Räumen der Moderne – hin zu »In The Valley« – ist das Ziel. Eine Art Umbruch, der die musikalische Reise des Quartetts in die Vergangenheit, innerhalb der Gegenwart, mehr als zeitgemäß und natürlich erscheinen lässt. Zwischen Querverweisen zu Port O’Brien, Fleet Foxes oder Mumford and Sons gehen Chief einen Weg, der einen positiven Blick auf das Gestern richtet und synchron die Zukunft verändert.