Review

Fist Of Facts

Fugitive Vesco

Telephone Explosion • 2019

Wer bei Fist Of Facts an Liquid Liquid denken muss, liegt ziemlich richtig. Denn dies war für den Liquid Liquid-Sänger Salvatore Principato die nächste Station nach der Auflösung der No Wave-Heroen im Jahr 1984. Mit Ken »Man« Caldeira entstand unter dem Namen Fist of Facts im Studio dann ein elektronischerer Stil, der kaum mehr als Bass, Drumcomputer und homöopathisch eingesetzte Keyboards benötigte. Das Resultat ist kaputter als Liquid Liquid produktionsbedingt zugleich artifizieller und weniger höhlenrumpelig, dafür luftiger. Ein bisschen Dub fand in ihren Ansatz ebenfalls Eingang, dazu gelegentliche Verstärkung durch Bläser, ansonsten war ein rudimentärer Groove völlig genügend für die Botschaften von Salvatore Prinicipato. An den vier Stücken, die sie seinerzeit veröffentlichten – mehr sollte es während ihres Bestehens dann auch nicht geben –, ist so gar nichts auszusetzen. Auch nicht an den beiden Bonustracks, die das kanadische Label Telephone Explosion für den Reissue von »Fugitive Vesco« hinzugegeben hat. Schade ist einzig und allein, dass es anscheinend weiter nicht viel gibt von ihnen. Immerhin erschien eine EP mit Demomaterial vor zehn Jahren bei Claremont 56. Vielleicht kommt da ja noch etwas nach.