Review

C.A. Quintet

Live Trips 1971

Merlins Nose • 2017

In seiner Blütezeit Ende der 1960er Jahre kannte niemand außerhalb von Minneapolis das C.A. Quintet. Erst eine unautorisierte Wiederveröffentlichung ihres ersten und einzigen in kleiner Auflage 1968 erschienenen Studio-Longplayers »Trip Thru Hell« in den 1980er Jahren machte die Band auch international bei Fans und Sammlern von 60s Psychedelic Rock bekannt. Neben einigen Singles mit Nicht-LP-Tracks erschien dann schließlich 1984 auch das hier vorliegende Album mit Konzertmitschnitten der Band. »Live Trips 1971« beginnt mit zwei Coverversionen. »And Your Bird Can Sing« wurde im Original 1966 von den Beatles auf »Revolver« veröffentlicht und wird hier mit schweren Orgel-Riffs zu einer kraftvollen Power-Rock-Nummer umgekrempelt. »Badge«, geschrieben von George Harrison und Eric Clapton erschien im Original 1969 auf »Goodbye« von Cream. C.A. Quintets Live-Version bleibt zwar relativ nah am Original, klingt aber härter und druckvoller. Die restlichen Tracks sind Eigenkompositionen inklusive zweier ausufernd psychedelischer Jamsessions zwischen Blues -, Midtempo Heavy- und Southern Rock und beweisen die musikalisch äußerst befruchtenden Einflüsse von Bands wie Iron Butterfly, Jimi Hendrix, Blue Cheer oder Mountain auf die Musik der Combo. Dennoch behält der typische Bandsound aus spielfreudiger, verzerrter Gitarre und prägnanten Orgelklängen stets einen hohen Wiedererkennungswert.