Review

Boxcutter

The Dissolve

Planet µ • 2011

»Dissolve« bedeutet übersetzt wohl soviel wie Überblenden, Zerfließen, Verschmelzen und bezeichnet damit auch recht treffend, wie sich Barry Lynn’s viertes Album als Boxcutter anfühlt. Der Nordire hält seine elektronische Musik hier sehr weich, man möchte sagen »verträumt«. Mit inflationär eingesetztem Hall-Effekt, tragenden Bässen und Synthie-Melodien, denen das Prädikat »spacig« prächtig steht, zieht dieses Album den Hörer sanft ins Dunkel, um ihn durch ein Sternenmeer, das von ausgeblichenen neonfarbenen Flecken gesäumt ist, schweben zu lassen. Größtenteils geht diese psychedelische Reise, während derer sich immer mal wieder eine verzerrte E-Gitarre zu Wort meldet, entspannt vonstatten. Lediglich das Dubstep inspirierte Cold War und das fiese Factory Setting sorgen mit ihren energischen Drums für kurzes Aufschrecken. Ansonsten passen sich auch die bass- und snarelastigen Drums mit ihrer Weichheit an die Gesamtstimmung des Albums an, wechseln zwischen angenehmer Hektik und langsamem Dahindämmern. Ein schönes, weiches und sehr verträumtes Album, wenn man es in der richtigen Situation hört. An einem hektischen Wochentag würde The Dissolve halt seine Wirkung verfehlen.