Review

Ras G

Down 2 Earth

Brainfeeder • 2011

Es gibt Musiker, die schwimmen auf der Euphoriewelle anderer Künstler mit, um ihre Musik an den Mann zu bringen. Bestenfalls ist ihre Musik dann eine gute Kopie dessen, was den Hype gestartet hat. Und obwohl man meinen könnte, Ras G sei nur Trittbrettfahrer der FlyLo-Mania, ist der Rastamann aus Los Angeles das genaue Gegenteil. Denn auf seinem neuen Album Down 2 Earth beweist der als Gregory Shorter Jr. geborene Ras G wieder einmal, dass niemand so klingt wie er. In seine vertrackten Soundgebüsche steckt er so ziemlich alles, was er kriegen kann: Reggae, Dub, Soul, Funk, Free Jazz, etwas Elektro – das alles gebettet auf staubigen Bässen und klein gehackten Vocalsamples. Und erstaunlicherweise geht Ras inmitten dieses farbenfrohen Intermezzos nie die Linie verloren. Der Mann, der seinen progressiven Sound selbst als Ghetto Sci-Fi bezeichnet, erreicht auf Down 2 Earth trotz der vielen Brüche eine beachtliche Konsistenz inklusive Kopfnickgarantie. Der Brotha From Anotha Planet ist auf der Erde gelandet, doch seinen Sound hat er aus dem All mitgebracht. Down 2 Earth ist futuristischer Instrumental-Hip-Hop, der in zwar in die gleiche Kerbe schlägt wie die Musik von Brainfeeder-Kollege Flying Lotus, braucht sich aber dank seiner Einzigartigkeit nicht dahinter zu verstecken.