Review

Bonnie ›Prince‹ Billy

Wolfroy Goes To Town

Drag City • 2011

Einunzwanzig. Diese Zahl muss man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen. Es ist die Anzahl der Platten, die Will Oldham als Bonnie »Prince« Billy bisher aufgenommen hat – Hörbücher, Soundtracks, Sideprojekte und schauspielerische Tätigkeiten mal außen vor gelassen. Unter diesen Umständen kann Wolfroy Goes To Town doch nur ein hektisches, skizzenhaftes Werk sein, mag man denken. Skizzenhaft: zeitweise – hektisch: im Gegenteil. Oldham konzentriert sich hier wieder auf seine alten Stärken. Der Text steht im Mittelpunkt. Und seine Gitarre, die er ganz behutsam, dezidiert einsetzt, und so alles regelrecht entschleunigt. Lediglich No Match und Quail & Dumplings fallen in ihrer country-esken Beschwingtheit ein wenig in das Muster der letzten beiden Alben zurück. Der Rest ist Fokussierung auf die Schönheit der Einfachheit. Ein Song wie There Will Be Spring perfektioniert dieses Prinzip und verdeutlicht gleichzeitig den vermeintlich einzigen Makel, den man monieren kann: hier und da wäre Platz für einen kleinen Ausbruch, einen emotionalen Aufschwung. Darauf verzichtet Oldham aber ganz bewusst. Und wer sind wir, dem Künstler an dieser Stelle zu widersprechen?