Review

I Break Horses

Hearts

Bella Union • 2011

Mit den Schweden ist das so eine Sache. Unzählige großartige Bands hat das Land mit seinen neuneinhalb Millionen Einwohnern in den letzten Jahren hervorgebracht, dass man dort leicht eine sehr wirksame musikalische Früherziehung vermuten könnte. Das Stockholmer-Duo I Break Horses macht da gerne mit und belebt den Shoegaze Sound im Norden neu. Drei Jahre hat es gedauert bis Maria Lindén und Fredrik Balk genug Material für das Debütalbum Hearts zusammengetragen hatten. Neun atmosphärische und leicht düstere Songs sind so entstanden. Lindéns Stimme kämpft sich darin immer wieder durch nebelartige Klangwelten, verliert nicht selten und lässt den Synthesizern und verzerrten Gitarren erstmal den Vortritt. Textzeilen bleiben als atmosphärische Angelhacken im Gehirn haften und man vergisst, wo der eine Song endet und der andere beginnt. Leichte Verwechslungsgefahr besteht mit den Dreampop-Stars 2011 von M83, würde man den weiblichen Gesang Lindèns austauschen. Dies jedoch bloß als leichter Wermutstropfen, denn zwei Bands auf diesem Niveau sind mehr als erträglich. Konsequenterweise geht es im neuen Jahr schließlich auch direkt gemeinsam auf Tour.