Review

Guelewar

Touki Ba Banjul

Kindred Spirits • 2012

Diese allererste Wiederveröffentlichung von Guelewar-Songs überhaupt kommt schon einer kleinen Sensation gleich, gehören die vier zwischen 1979 und 1982 erschienen Alben doch zum einflussreichsten, was afrikanischer Psych-Funk zu bieten hat und sind als Liebhaber-Stücke nur zu horrenden Preisen zu haben. Umso erfreulicher ist, dass die Zusammenstellung nicht nur die stärksten Stücke aneinanderreiht, sondern dass die im Durchschnitt über sieben Minuten dauernden Jams in dieser Reihenfolge auch als eigenständiges Album funktionieren. Der Sound von Guelewar, der nicht nur in Gambia und dem Senegal »Afro Manding« genannt wird, ist hypnotisch, abwechslungsreich und nicht nur durch exotische Einflüsse zwischen Latin, Highlife und regionalen Rhythmen wie Boogaraboo und Sawrouda einzigartig. Die Basslines rollen und die Gitarre perlt, die Rhythmen überraschen regelmäßig mit neuen Wendungen, Saxophon und Synthesizer sind sehr präsent und über allem thront der Gesang von Mastermind Laaye N’Gorn. Wie so oft bei afrikanischen Bands aus dieser Zeit hört sich auch Guelewars Werdegang wie eine seifenopern-gleiche schicksalhafte Fügung an. So bekam die Band, die damals noch The Supreme Eagles hieß, ihre Instrumente nach einem erfolgreichen Engagement vom Club-Manager geschenkt! Und ein Geschenk ist auch diese Reissue auf Kindred Spirits.