Review

Alabama Shakes

Boys & Girls

Rough Trade • 2012

Was ist nicht schon alles über die Live-Qualitäten von Alabama Shakes und die Stimme von Brittany Howard geschrieben worden: einer Urgewalt auf der Bühne gleich singt, schreit und kreischt Howard als sei sie Janis Joplin, Robert Plant und Tina Turner in Personalunion. So und ähnlich klang es aus den Foren, nachdem die Band schon vor der Veröffentlichung ihres ersten Albums ausverkaufte Touren spielte. Glücklicherweise konnten Alabama Shakes die unglaubliche Energie ihrer Shows auch auf dieses Debüt übertragen. Darauf spielen sie ihre eigene Version von Gospel, Swamp Rock, Soul und Blues, die zwar ähnlich retrofiziert wie der Stil von Black Keys, Dr. Dog oder Little Barrie ist, aber durch ihre Dringlichkeit und das hochwertige Songwriting stets frisch, catchy und eigenständig klingt. Die hochenergetische Banddynamik macht deutlich, dass die Formation schon seit Highschool-Tagen zusammen spielt und noch immer einen riesigen Spaß daran hat. Diese enorme Spielfreude, in den erdigen Songs allgegenwärtig, überträgt sich nahezu ungefiltert auf die Hörerschaft – mensch kann gar nicht umhin, ebenfalls begeistert von »Boys & Girls« zu sein. Ähnlich mitreißende, rohe Gitarrenmusik mit so viel Hingabe stand schon lange nicht mehr im Fokus der Aufmerksamkeit. Die Blogosphäre jubelt zu Recht!

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