Review

Toro y Moi

June 2009

Carpark • 2012

Nach seinem gefeierten zweiten Album »Underneath The Pine« aus dem letzten Jahr legt Chaz Bundick prompt mit dieser halbstündigen Zusammenstellung älterer Lieder nach, die durchaus ein veritables Mini-Album abgeben. »June 2009« beweist nicht nur, dass ihm diese Songs noch immer am Herzen liegen, sondern sie klingen auch genau passend zur damaligen Situation: frisch von der Kunstschule standen ihm alle Möglichkeiten offen; der Druck, Karriere-Entscheidungen treffen zu müssen, war da; in welche Richtung die Reise gehen sollte, aber noch nicht entschieden. Eindrücke zwischen Verunsicherung und Euphorie werden in Tagebuch-ähnlichen Texten verarbeitet und charmant hingehuscht vorgetragen. Die Chillwave-Ansätze des ersten Albums »Causers Of This« klingen v.a. in einer früheren Version von »Talamak« an, aber hauptsächlich wird seine Nähe zu Ariel Pink sehr deutlich: Beach Boys-Melodien, Lo-Fi-Produktion und die Angewohnheit, besser eine Idee zu viel als eine zu wenig in einen Song zu packen, verbindet Toro y Moi mit dem Weirdo aus Los Angeles. Die Parallelen zum sehr viel organischer klingenden zweiten Album waren jedenfalls damals im Juni 2009 schon offensichtlich. Als letztes Lied ist dann sogar noch Platz für eine Akustikgitarren-Ballade mit christlichem Erlösungspathos.