Review

Sidi Touré

Koïma

Thrill Jockey • 2012

Der malinesische Gitarrist und Sänger veröffentlicht mit »Koïma« sein zweites Album auf Thrill Jockey und erst das dritte seiner Karriere. War der letztjährige Vorgänger »Sahel Folk« noch von intimen Duetten und spärlicher Instrumentierung geprägt, hört man hier nun eine fünfköpfige Band, aus der v.a. die Kalebasse-Percussions sowie die traditionelle Violine Sokou herausstechen. Aus dem ruhigen Treffen unter Freunden ist gewissermaßen eine Stammesfeier geworden. Tourés typischen Mali Blues, »Songhaï Blues« genannt, konnte man auf seinem Thrill Jockey-Debüt vor einem Jahr noch in einer pureren, essentiellen Form hören; nun geht er einen Schritt weiter und zeigt dem geneigten Hörer, neue und trickreiche Wege die Wüste zum Klingen zu bringen. Repetitive Wechselgesänge und wunderbar leichte Gitarrenkaskaden erzeugen ein meditatives Gefühl der Schwerelosigkeit. Die Zeit scheint stehen zu bleiben und wenn nach gerade einmal vier Minuten ein neuer Song beginnt, glaubt man, einen endlosen Jam gelauscht zu haben. »Koïma« ist übrigens nicht nur der mythische Ort, an dem sich die mächtigsten Zauberer treffen, sondern kann auch wörtlich mit »Komm höre!« übersetzt werden. Und dieser Aufforderung sollte man auf keinen Fall ausschlagen.

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Sidi Toure
Koima
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