Review

I:Cube

»M« Megamix

Versatile Records • 2012

I:Cube ist ein Franzose der sich Ende der Neunziger im Dunstkreis von Daft Punk und der allgemeinen French House-Begeisterung mit Veröffentlichungen auf dem damals stilprägenden Label Versatile Records im kollektiven House-Gedächtnis eingenistet hat. Mit »›M‹ Megamix« hat er nun sein fünftes Album abgeliefert, und kann als »alter Hase« mal wieder Maßstäbe setzen. Französischer House hat sich schon immer durch seine unangepasste Rotznäsigkeit ausgezeichnet. Auf Konventionen wurde im jugendlichen Wahn verzichtet und man hat durch eben diese Unangepasstheit versucht, etwas neues, bleibendes zu schaffen. Mit »M« wurde nun der Versuch gestartet diesen »State of Mind«, der vor knapp 20 Jahren vorherrschte, unfallfrei ins Heute zu übertragen. Spätestens im Übergang von »Transparent Sea Creatures« zu »Transpiration« kann man aber beruhigt den Daumen nach oben drehen. Vocals eines Wesens, welches sich wahrscheinlich schon länger irgendwo einsam im Keller befindet treffen auf einen Beat der nur bei einer guten Konstitution so richtig genossen werden kann Als dann auch noch das mit Acid gefüllte Ravefass umkippt, und den schönen Teppich besudelt, ist man mittendrin in der einstündigen elektronischen Hysterie. Mit »Interludio« oder »Get The Fever« sind weitere Tracks dabei, die erst bei einem schwer zu erreichenden Bewusstseinszustand richtig Spaß machen. Die große Stärke des Albums liegt an der Kürze der 24 Tracks. Kaum ist man drin, hämmert schon der nächste Track ungeduldig am Gehörgang. Das regt zum Denken an und hält jung.

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