Review

Polysick

Digital Native

Planet µ • 2012

Der Italiener Egisto Sopor scheint das Spiel mit den Gegensätzen zu genießen. Bereits sein Albumtitel regt eine Diskussion an, die wahrscheinlich gar keine ist. Ein digitaler Titel für ein Album, welches vollständig analog entstanden ist. Dahinter erstrecken sich über 15 Titel die Kontrapunkte von Italo Disco, Ambient Techno, Sounddesign und dem Acid Techno der ersten Stunden. Paukenkompositionen stehen unter Oldschool-Synthie-Wasserfällen. Sonnenstrahl-Reverbs rauschen in claustrophobische Melodiejagden. 303-Surren paart sich mit Flöten-Zwitschern und selbst die allumfassende Wärme schimmert irgendwie zwielichtig inmitten der Szenerie. In diesem unwirklichen Getümmel trifft Aphex Twins »Analord« auf seinen GAK-Verwandten und gibt ein High-Five an Link und die Global Communication Crew um Tom Middleton und Mark Pritchard. Auf dem Weg wird kurz der Kopf beim alten Acid-Monster Kosmik Kommando zwischen Tür und Rahmen gesteckt und mit langen Alien-Fingern die Geräte stibitzt. Polysick schraubt sich an seinen Rolands detaillversessen in die Modulationen und erreicht dabei auf seinem ersten offiziellen Wurf eine pointierte und verträumte Brillianz.

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