Review

Sound Survivors

Feelthisundastood

Rapublik • 2012

Die Menschen vertrauen Siegeln – warum auch immer. Und auch Realness ist nicht mehr als ein angeblich qualitatives Aushängeschild, das Bio-Siegel des Rap. Wo das drauf ist, muss es gut werden. Die Sound Survivors reizen mit »feelthisundastood« genau diese Synapsen. Keine Experimente mit Elektronik oder Pop, dafür nur Bretter als Beats. »Guilty« hat einen guten Rhythmus über viereinhalb Minuten, doch bringt das kaum Überraschungsmomente. Mit dem Sound der Band bleiben die Sound Survivors stets hinter den Rappern, damit diese Platz haben. Und durch die vielen Leute, die zu Wort kommen sollen, leiern die Tracks oft aus. »Cruel World Pt. 2« winkt gleich vier Features durch. Das ist zwar alles okay, aber es bleibt nichts hängen. Bei den Gästen stechen vor allem Masta Killa und Killah Priest raus, die von dem Rhythmus nur bedingt gefordert werden. Und der Rest? Ist irgendwie dabei. Doch punktet keiner davon wirklich. Alles gut gemeint und mit den richtigen Gedanken gemacht und doch fehlt der Funke, der Wahnsinn, der Mut. Wenn ein Beat stark anfängt wie »Making History«, verliert das einfach zu schnell seinen Reiz, weil die Takte wie an der Schiene aufgezogen in der Bahn bleiben. »feelthisundastood« bleibt damit auf der sicheren Seite. Nichts riskiert, nichts verloren, nichts gewonnen. Mag manchmal auch reichen, um ans Ziel zu kommen.