Review

Grizzly Bear

Shields

Warp • 2012

Mit »Shields« veröffentlichen Grizzly Bear ihr nunmehr viertes Studioalbum und klingen auf diesem konsequenter und spielerischer als je zuvor. Das Album beginnt mit dem experimentell angelegten Song »Sleeping Ute« dessen wirres Songgerüst alle Regeln von Takt und Melodie hinter sich lässt. Immer wieder brechen die Drums über Daniel Rossen herein, der leicht schmerzverzerrt »And I Can’t Help Myself« singt. Das gesangliche Zusammenspiel zwischen Ed Droste und Daniel Rossen runden den Song perfekt ab, ja geben ihm die nötige Klarheit. »Shields« ist ein solides, sich entwickelndes Album, welches einem anfangs den Zugang sehr schwer macht. So erwartet manch einer den gewohnten polyphonen Wohlfühl-Indie, doch stattdessen bekommt er einen Chemiebaukasten aus Jazz, Blues und 90er Jahre Synthies. Mehr und mehr begreift man, dass sich Grizzly Bear auf »Shields« alle angestauten Kreativausbrüche von der Seele spielen und dabei authentisch befreit wirken. »What’s Wrong« ist wunderschön instrumentalisiert und schlägt mit seinen spielerischen Einflüssen eine virtuose Brücke zum Rock. Auch hier werden wieder die Stimmen von Ed und Daniel harmonisch zusammengeführt. »Shields« schließt mit dem Song »Sun In Your Eyes«, welcher die ganze Kraft des Albums bündelt und einen die letzten Sonnenstrahlen umso mehr genießen lässt.