Review

Juke&Imun

Der Erste Macht Das Licht An

WSP Records • 2012

Da macht jemand ein Album, das die Macht hat den Glauben an Deutsch-Rap wieder auferstehen zu lassen und keiner bekommt es so richtig mit. Gemessen an der exzellenten Qualität dieses Longplayers bleibt dabei nur eine Frage offen: Wie kann so etwas passieren? Ein paar Wochen vor dem Release ihres Debüts »Der Erste Macht Das Licht An« auf WSP Records im Oktober geisterten wie aus dem Nichts die beiden Vorab-Singles »Wer schreibt die Hook« (das Mädness featured) und »B.S.E.R.«, in dem der Regensburger Maniac von Demograffics die Hook singt, im World Wide Web umher und alle – beziehungsweise die Wenigen, die es zur Kenntnis genommen haben fragten sich, wer zum Teufel diese beiden sind, wo sie auf einmal herkommen und warum man vorher noch nie etwas von ihnen gehört hat. Um es kurz zu machen: »Der Erste Macht Das Licht An« ist ein fantastisches Album. Juke und Imun, zwei Jungs aus Frankfurt, haben es geschafft qualitativem, intelligenten, humorvollen Deutsch-Rap wieder Seele einzuhauchen. Zudem glänzt der Longplayer mit großen Namen aus der deutschsprachigen Produzentenszene. Von Brenk über Dexter oder Fid Mella überzeugt die Platte nicht nur mit durchdachten Rhymes, sondern auch mit wirklich guten Beats. Purer Boom Bap mit Anspruch, der wirklich Spass macht. Textlich finden sich sowohl deftige Punchlines als auch sozialkritischer, tiefgründiger Kontent. Recht amüsant ist auch die Tatsache, dass man auf Tracks wie »Die Straße« oder »Slumvillagedetroitstyle« klar bemerkt wie sehr sich Juke und Imun von ihrem Frankfurt-vorbelastetem Gangster-Rap-Umfeld abgrenzen wollen. »B.S.E.R« und »Antichrist« könnte man als Highlights von Text und Beat hervorheben – muss man aber nicht, weil wirklich das ganze Album rund und einwandfrei und absolut gelungen ist.