Review

Cobblestone Jazz

Before This EP

Wagon Repair • 2012

Nach dem etwas ideenlosen letzten Album »The Modern Deep Left Quartet« kehren Mathew Jonson, Danuel Tate, Tyger Dhula und Colin de la Plante wieder zu dem zurück, was auf ihrem Debüt »23 Seconds« unter dem Namen Cobblestone Jazz so viele beeindruckte: homogenem Deep House im Bandformat. Wobei, ganz so war es ja nicht: De La Plante aka The Mole hatte sich während der Aufnahmesessions zur neuen 12“ »Before This/ Before That« für einen Urlaub nach Sardinien verzogen. So bunkerten sich Tate und Dhula einige Tage bei Gastgeber Johnson in Berlin ein, spielten im klassischen Liveband-Gewand und machten das, was sie am besten können: leichte und beschwingte Uptempo-Elektronik, die nie zu anstrengend wird und seinen Hörer angenehm durch den Tag begleitet. Etwas balearische Perkussion und Claps versetzen einen zurück in die Endneunziger und vermitteln schnell das erwünschte Gefühl sommerlicher Leichtigkeit. »Before This« ist ein wenig treibender, »Before That« etwas entspannter, aber klare Bekenntnisse oder Ausschläge sucht man vergebens, was ein wenig traurig ist: die Musik verschwindet so zu schnell im Hintergrund, ist gehört und gleich wieder vergessen. Macht man »Before This« wieder an, ist man sofort wieder drin – aber genauso schnell ist man auch wieder draußen. Diese etwas coolere Version von Loungemusik ist leichte Kost ohne Ausschläge, die niemanden stört und für den Moment sogar ganz gut unterhalten kann, aber auch wenig substantiell bleibt.