Review

Darkstar

News From Nowhere

Warp • 2013

Es ist kaum zu glauben, dass Darkstar einst auf Hyperdub veröffentlicht haben. Ging es dabei um Diversifizierung, persönlichen Geschmack oder ein Versehen? Auf Warp fühlen sich die drei Herren zumindest irgendwie heimischer an. »News From Nowhere«, das zweite Album des Trios, ist feinster Electro-Pop mit psychedelischen Horrormomenten. Leichte, unkomplizierte Rhythmik paart sich mit verwaschenen Synth-Spuren und geisterhaft verschwommenen Gesängen – Optimal abgestimmt für Polarnächte und einsame Überwinterungen im Moor. Dass die Synthpop-Welt de 1980er Jahre reanimiert wird, ist nun zwar der graueste Schnee von gestern, den man sich am Straßenrand vorstellen kann. Die Herren Aiden Whalley, James Buttery und James Young schaffen es jedoch als eine der ganz wenigen, ein echtes 2013er Album in ein 80s-Gewand zu wickeln. »News From Nowhere« ist nicht einfach ein hilfloses Plagiat einer längst überkommenden Zeit, sondern – wie 2010 PVTs »Church Without Magic« – ein Rückblick im modernen Klang- und Strukturformat, das auch zwischen den Jahren ein paar Momente verweilt hat. Bei Darkstar dürften das unter anderem Boards Of Canada und Radioheads »Kid A« gewesen sein. Da kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.