Review

Dusky

Nobody Else EP

Aus Music • 2013

Die Diskussion über das Genre »Deep House« wird ja zuletzt immer lauter, worüber man sich auch nicht wundern muss. Nach Dubstep ist Deep House das neue allgegenwärtige Genre der elektronischen Musik, ohne dass die meisten – wie so oft – überhaupt wissen, wovon sie da reden. Bei der BBC läuft inzwischen schon tagsüber Disclosure und Julio Bashmore und gute Chancen auf Airplay hat mit Sicherheit auch das Duo Dusky. Nach zuletzt großen Releases von u.a. George FitzGerald, Bicep oder Cottam haben sich die Briten von Aus Music nämlich genau diese zwei – Alfie Granger-Howell und Nick Harriman – für die »Nobody Else EP« geschnappt. Für ihr letztes, noch etwas ruhigeres Werk »Henry 85« hatten die zwei jungen Briten nicht nur von der Presse viel Lob bekommen (der XLR8R schrieb »One of the UK’s most buzzed-about house acts.«), sondern auch fette Props von Seth Troxler oder Loefah und Remix-Aufträge von u.a. Hot Chip (»Night & Day«) bekommen. Schon da wussten sie die britische Clubmusiktradition perfekt in den House-Kontext zu einzuarbeiten und genau da setzen sie auf ihrer neuen EP an: soulful vocals und klare House-Strukturen werden mit einem von subtiler Aggressivität geprägten Bass-Sound und zackiger Garage-Rhythmik zusammengefügt und sind willkommenes Futter für alle Bass-DJs. Tatsächlich befinden sich auf der EP »Nobody Else« nur Hits, wovon der stärkste jedoch gar nicht der namensgebende Titel, sondern »What I Never Knew«, der mit ganz simplen Mitteln aber mit so viel Bass die Beine eines jeden Tänzers sofort in Beschlag nimmt, ganz egal, wo man sich gerade befindet. Somit zeigen Dusky auch, dass die Diskussion um Deep House eher albern ist, denn so lange die Musik stimmt, ist alles im Lack. Die BBC wird das sicher auch so sehen.

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