Review

Rainbow Arabia

F.M. Sushi

Kompakt • 2013

Schon das Debüt des amerikanischen Duos Rainbow Arabia war nicht mehr als »nett«. Darauf hatten vor zwei Jahren Sängerin Tiffany und ihr keyboardender Ehemann Danny Preston versucht, »Weltmusik« mit »intelligentem Pop« zu verknüpfen, was stellenweise sogar gelang – aber eben nur stellenweise. Schon da erschien vieles aufgesetzt: Zwei hippe Ami-Weißbrote verehren ohne weitere Relation Omar Souleyman und sowieso alle Musik aus dem Nahen Osten, ziehen sich bunte Klamotten an und vom englischen Gesang von Tffany Preston versteht man dank übermäßigem Einsatz von Reverb kein Wort? Irgendwie suspekt. Auf dem neuen Album »F.M. Sushi« hat sich diesbezüglich wenig verändert, bis auf die Tatsache, dass Afrika, Asien und Arabien plötzlich nicht mehr von Belang sind. Stattdessen wird ein ganz neues Pferd gesattelt: die Achtziger! Den Stil düsterer Elektropop-Produktionen mit deutlichem Eighties-Einfluss (à la The Knife oder Fever Ray) kopierend, singt Tiffany diesmal etwas verständlicher. Ganz unverständlich bleibt jedoch, wieso sie sich einen skandinavischen Akzent zulegt, anstatt ihre Muttersprache korrekt anzuwenden. Solche Kleinigkeiten sind es, die die Band oft unglaubwürdig erscheinen lassen. Doch auch wie auf dem Debüt ist auch auf »F.M. Sushi« nicht alles schlecht, denn Melodien können sie zum Teil schon: »He Is Sorcerer« ist ihre Interpretation des klassischen Radiosongs, »Lacking Risk« ist eine treibende Nummer in Moll mit belustigendem Einsatz eines synthetischen Saxophones und der etwas ruhigere Titelsong ist auch solide – doch die Einflüsse, in diesen Fällen OMD, Duran Duran und Peaking Lights, sind so offensichtlich, dass es einen fast ärgert. Der Band würde es nicht schaden, etwas mehr sie selbst zu sein. Auch wenn mit dieser sich den ahnungslosen Hipstern der Welt anbiedernden Masche, Erfolg gar nicht so unwahrscheinlich sein könnte.