Review

Tessela

Hackney Parrot/Helter Skelter

Poly Kicks • 2013

Tessela’s Ed Russel hat zu Beginn des Jahres sein eigenes Label Poly Kicks ins Leben gerufen und eröffnet dieses neue Kapitel mit einem Knaller. Bezogen auf seine vorangegangenen Releases für Punch Drunk, 2nd Drop und All City Dublin ist diese 12inch eine echte Weiterentwicklung. Das hört man zuerst an den Beats, die hier so scharf, spitz und schnittig klingen wie vorher nicht. Zudem ist Tessela mutig. Denn »Hackney Parrot« und »Helter Skelter« sind zwei komplett andere Dinge. Die A-Seite haut auf knapp sechs Minuten stilistisch alles in die Waagschale und gewinnt. »Hackney Parrot« ist ein echter Kracher, geht im Tempo nach vorne, mit einem zwischen Drum’n’Bass und Garage angelegten Beatgerüst und einem im Gesangssample und im Arrangement erkennbaren Faible für Soul Music. Und Tessela hat Humor, legt falsche Fährten, zerstückelt das Zusammengefügte, lacht sich ins Fäustchen. Very british. Die vierminütige B-Seite finde ich dahingehend fast noch besser. »Helter Skelter« ist sowohl in der Produktion als auch im Humor trockener. Noch mehr Fallen, noch mehr Irrwege, aus dem Nichts kommende Wild-West-Melodien, die nach 30 Sekunden auch wieder im Nichts verschwinden, Breaks die mit einem irrwitzigen Bongoschlag enden und ähnliches. Gut gemachte Unterhaltung.