Review

Ghostface Killah & Apollo Brown

Twelve Reasons To Die: The Brown Tape

Soul Temple Records • 2013

Gemeinsam mit Komponist Adrian Younge hat Ghostface Killah eines der besseren Wu Tang-Releases der letzten Jahre geschaffen: »Twelve Reasons To Die«. Das Album ist Teil eines transmedialen Projekts. Parallel zu einer gleichzeitig gelaunchten Comic-Reihe erzählt es die Geschichte eines afroamerikanischen Handlangers der Italo-Mafia, der hintergangen und ermordet wurde und dessen sterbliche Überreste in zwölf LPs gepresst wurden, deren Abspielen ihn ins Reich der Lebenden zurückkehren und Rache nehmen lassen. Der Detroiter Produzent Apollo Brown hat diesen Rap gewordenen Gangster-/Slasher-Movie nun in ein alternatives Soundgewand gekleidet. Während Younge seine repetitive Soundkulisse von Musikern hat einspielen lassen, nutzt Apollo Brown die Mittel des klassischen Home Producers. Er bewegt sich mit seinen Sample-generierten Produktionen zwar ein Stück weit von der Soundtrack-Ästhetik Younges weg. Dafür knüpft er, sich bei Soul und Film-Scores bedienend, musikalisch an den Klangwelten klassischer Wu Tang-Releases an: Pianoklänge, Streicher, hier und da mal Bläser, smoothe Bassläufe, trockene Drumbreaks. Das steht diesem Hip Hop-Hörspiel gut – »The Brown Tape« besteht neben Younges Originalmusik fast auf Augenhöhe. Wer »Twelve Reasons To Die« in seiner eigentlichen Version berechtigterweise für geil hält, kann hier bedenkenlos zugreifen. Alle anderen im Grunde auch.

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