Review

Belle & Sebastian

The Third Eye Centre

Rough Trade • 2013

Seit dem letzten, nun auch schon wieder 3 Jahre zurückliegenden regulären Album »Write About Love« kommt ein neues Lebenszeichen der Band aus Glasgow in Form dieser (bereits zweiten) Sammlung von B-Seiten und Raritäten. »The Third Eye Centre« ist keineswegs ein lieblos zusammengeklatschtes Album aus Überschüssigem und Entbehrlichem, aber auf einige der 19 Stücke könnte wohl sogar der Hardcore-Fan verzichten. Das hat auf der Zusammenstellung »Push Barman to Open Old Wounds« von 2005 deutlich besser funktioniert. Die damals versammelten Stücke sind allerdings auch viel homogener, auch weil dort auf Remixe verzichtet wurde. Gerade diese sind hier nämlich die Schwachstellen – ausgenommen des wirklich vorzügliche Avalanches-Remix von »I’m A Cuckoo« mit Flöten und afrikanischem Chor. Ansonsten passen weder die penetrante 80ies-Disco im Miaoux Miaoux-Mix von »Your Cover’s Blown« noch der sehr käsiger Richard X-Mix von »I Didn’t See It Coming« zum Rest der Songs. Die sind wieder sanfter Pop mit gewohnt nerdigen Texten, wie etwa »Suicide Girl«. Doch allgemein zeichnen sich die Stücke durch ein breiteres Klangspektrum aus: es gibt Samba in »Love On The March«, Reggae in »The Eighth Station of the Cross Kebab House« und das Surf-Instrumental »Passion Fruit«. Insgesamt ist »The Third Eye Centre« also ein etwas wildes Sammelsurium, dem es zwar etwas an Kohärenz mangelt, das aber dennoch den typischen Belle & Sebastian-Charme verströmt.