Review

Quasi

Mole City

Domino • 2013

Zum 20-jährigen Bandjubiläum machen Quasi mit diesem Doppelalbum sich selbst und den Fans ein großes Geschenk. Ganze 24 Stücke gibt es auf »Mole City« zu hören – auch wenn 16-sekündige Miniaturen wie der unbetitelte Opener mit dabei sind. Ansonsten dominiert natürlich der Trademark-Indierock des Duos Sam Coomes und Janet Weiss. Auch durch ihre Mitwirkung bei erfolgreicheren Künstlern wie Elliott Smith, Stephen Malkmus and the Jicks oder Sleater-Kinney schafften sie es, ihren Musikentwurf immer klarer auszuformulieren. Ob übersteuerte Gitarren oder sanfte Pianotöne, gerade die Melodieführung und das kraftvolle Schlagzeugspiel bleiben unverwechselbar Quasi. Dabei fällt das neue Werk abwechslungsreicher als das Vorgängeralbum »American Gong« aus: die zarten Stücke (allen voran das von Weiss gesungene »R.I.P.«) sind noch balladesker und zerbrechlicher, die ruppigeren noch übersteuerter und rauer. Da eben aber auch einiges Verzichtbares zu hören ist, entsteht der Eindruck, dass einfach alle Ideen, egal ob unausgereift oder wenig originell, spontan umgesetzt wurden und aufs Album fanden. Etwas kompakter wäre »Mole City« als Gesamtwerk somit stärker, aber durch diese lose Liedsammlung zeigen Quasi dafür umso mehr, dass sie auch nach 20 Jahren voller Energie und Tatendrang stecken.

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