Review

Nina Kraviz

Mr. Jones

Rekids • 2013

Dreckig müssen sie sein! 2013 markierte das Jahr, in dem die dreckige Kickdrum bei einem breiteren Publikum salonfähig wurde. Breiteres Publikum, da sind wir auch bei Nina Kraviz. Die hat auf ihrer neuen EP die Drums auch so programmiert, dass es sich anhört, als stimme etwas mit der Anlage nicht. Joa, up to date halt. Ansonsten macht Kraviz, was sie immer macht: Bum Bum Bum Bum und reden aka den 4/4 immer schön laufen lassen und darüber so gleichgültig wie möglich Laszives von sich geben. Das geht so auch mal zwölf Minuten. Klar, ist für den Trance gedacht, aber so langweilig in den Trance wie hier, kommt man sonst nur bei Flachland-Etappen der Tour De France oder dem freien Training der Formel 1. Ich starre lieber in ein Aquarium als es Nina Kraviz zu gönnen, mich vom billigen »Desire« einlullen zu lassen. A propos Aquarium: Nach bunten Fischen klingt ironischerweise der Song »Black White«. Hier ist wenigstens mal was los auf Drumebene! Aber der Sound, der klingt als wäre es Weihnachten auf einer karibischen Insel. Das passt hier einfach nicht rein. Sieht Kraviz zehn Minuten später auch ein und macht dann einfach weiter wie auf »Desire«. Weitere zehn Minuten später ist mir längst der Kopf eingeschlafen, er hängt nun im Aquarium und wird von Welsen angeknabbert. Lang – Bum Bum Bum Bum – weilig!