Review

Jeremiah Jae

Dirty Collections Vol. 1-3

Warp • 2013

Singles auf Vinyl sind für den großen Erfolg in etwa so vielversprechend wie Kurzgeschichten: Liebhaber des Genres haben es im Schrank, für den Rest der Menschheit ist es unbrauchbar. Jeremiah Jae macht es so zumindest Warp mit seiner ersten Veröffentlichung dort nicht gerade leicht. Aber in der Welt der Querdenker mögen sich drei Singles zum Einstand vielleicht ganz bodenständig anhören. »Dirty Collections« nennt sich das limitierte Schätzchen und bietet insgesamt acht Songs. Und die bleiben vor allem Skizzen. Was bei dem Output des Beatmakers aus Chicago nicht weiter überrascht. Aber selbst für Jeremiah Jae sind Tracks wie »Outer Onto Other« eher Ausschuss. Zudem bleiben diese Veröffentlichungen zusammengenommen völlig faserig. Es gibt einfach keine Situation, in der man diesen Sound gerne hören würde. »Fun« wäre mit seinem matschigen Sample und dem klaren Rhythmus vielleicht mal ein guter Track geworden, wenn Jeremiah Jae dem ganzen nach eineinhalb Minuten nicht sofort den Saft abdrehen würde. Die Instrumentals laugen völlig aus, während sie sich zwischen Abstract Hip Hop und Electronic verbiegen. Wo sein Album »Raw Money Raps« sich einfach direkt ins Gehör pflanzte, setzt bei diesen drei Teilen einfach nur ein Schulterzucken ein. Durchschnitt. Enttäuschung. Egal. Und ein Liebhaber wird niemand über die »Dirty Collections«.