Review

Komon & Applebim

Jupiter EP

AUS Music • 2014

Was hat denn Appleblim und Komon hier geritten, unbedingt »Jupiter« zum Titelsong und zur A-Seite der 12Inch zu machen? Dieser Gratis-Beat aus der Kellogs-Packung, diese voreingestellten Delay-Einheiten der Synths. Dann dieser erbärmliche Breakdown nach zwei Minuten – ganz so, als wäre den beiden das Ganze selbst ein wenig peinlich gewesen und man wolle noch mal von vorne beginnen. Wirklich mehr hat der Titeltrack neben ein paar ambienten Pads und quiekenden Synth-Anschlägen nicht zu bieten. Selbst der Hauch eines aufkommenden Breakbeats gegen Ende kann das Stück nicht mehr retten. Es bleibt das Grundgefühl, als wüssten die Appleblim & Kommon einfach nicht, was sie hier eigentlich machen wollten. Da passiert auf der B-Seite schon weitaus mehr. Hier schälen die beiden auf »Glimmer« aus einem stoischen Technobeat einen Housegroove, der mit all den Synth-Pads pure Euphorie ausstrahlt. Irgendwie immer ein wenig 1990er-Gerave im Blut, dass einem ganz automatisch die Hände in die Lüfte fliegen. Das Rhodes-Piano stottert funky dazu. Und dann schleicht sich auch noch diese schnarrende Basslinie zwischen die Arschbacken – da wird einem ja ganz schwindelig. »Beach Trek« zelebriert abschließend genau das, was er im Titel verspricht: diesen kanonisierten Sonnenaufgang am Strand, mit leichtem Hangover-Gefühl nach einer durchtanzten Nacht. Ganz simpel gehalten in Beatprogrammierung und Harmonienstruktur, immer von melancholischen Einsamkeitsreverbs durchtränkt. Aber am Ende doch genau das, was der Körper im Halbschlaf braucht.