Review

Real Estate

Atlas

Domino • 2014

Die Band aus New Jersey ist seit dem letzten Album zwar zu einem Quintett angewachsen, am Sound hat sich dadurch allerdings nichts geändert – und das ist auch gut so. Denn »Days« schwebte wunderbar schwerelos, wirkte so entspannt wie entspannend. »Atlas« knüpft nun drei Jahre später nahtlos an diese Stimmung an. Auch das Klangbild aus den typisch klaren, tirilierenden Gitarrenlinien, den federnden Drums und dem sanften Gesang mit Texten, die Alltägliches beschreiben ohne banal zu wirken, wird perfekt nachgebildet. Formal finden sich ebenfalls große Gemeinsamkeiten zwischen den Alben: zehn Songs, der vierte davon ist ein Instrumental, beide Werke sind um die 40 Minuten lang – und sehr gut in Endlosschleife genießbar. Durch die knackige Spielzeit lässt »Atlas« auch in der zweiten Hälfte nicht nach, im Gegenteil finden sich Highlights wie »Horizon« eher am Albumende. Doch eigentlich fließt das neue Material so leichtfüßig und entspannt vor sich hin, dass es schwer fällt, einzelne Songs hervorzuheben. Das soll wiederum nicht heißen, dass es sich hier um ununterscheidbaren Indie-Pop-Easy-Listening-Brei handelt. Der sehr unaufdringliche Sound zwischen The Feelies und den Balladen von Yo La Tengo lädt eben einfach dazu ein, als Hintergrundmusik nicht wirklich wahrgenommen zu werden. Es lohnt sich allerdings sehr, Real Estate seine volle Aufmerksamkeit zu widmen.