Review

The UN

UN or U Out

Fat Beats • 2014

Im Jahr 2004 hatte man »Bout that Time« vom ehrenwerten Large Pro gerade totgehört, Pete Rock das neo-soulige »Soul Survivor II« eigentlich nur wegen des inneren Realkeepers abgenommen und einen gewissen Roc Marcinao noch als mittelklassigen Weedcarrier in der zweiten Reihe der Flipmode Squad einsortiert, daneben zirkulierten mit dem Shady/Aftermath-Imperium oder dem aufkommenden Südstaaten-Hype ohnehin ganz andere Geschmacksmaßstäbe in Szenekreisen – schwere Zeiten für Hardcore-Rap waren das, Kinder. Daher ist es kaum verwunderlich, dass The UN ein Album veröffentlichten, welches trotz Beats vom besagten Felsenpeter und genanntem Professor diplomatisch formuliert, unter »ferner liefen« rangierte. Dabei hatten der spätere Marcberg zusammen mit Dino Brave, Laku, und Mike Raw auf »UN or U Out« so eiskalt-energetische Drohgebärden-Depeschen abgeliefert, die auch damals schon daran erinnern sollten, dass M.O.P mal »rugged neva smoove« waren, Fat Joe mal »da Gangsta« gerufen wurde und man sowieso ohne Schlagring seine Wohnung nie verlassen sollte. Das war damals so und ist auch heute noch so. Der Re-Release dieses puristischen Hood-Reports hätte zwischen all dem »Acid Rap« und »druggy ambient shit« nicht besser platziert werden können. »UN or U Out« liefert mit seinen zeitlosen, klassischen Trueschool-Sounds und der New York-typischen »No-Bullshit«-Attitüde auch zehn Jahre nach Erscheinen reihenweise Zeitpunkte, um sich die schwarzen Kapuzenhoodies ins Gesicht zu ziehen, für den Weg zum Späti die ungeschnürten Timbalands rauszukramen oder dem Sitznachbarn in der Bahn grimmige Blick zu zu werfen – das war damals so und ist auch heute noch so