Review

Black Pus / Oozing Wound

Split EP

Thrill Jockey • 2014

Black Pus ist das Soloprojekt des Schlagzeugers und Sängers Brian Chippendale, der mit dem Bassisten Brian Gibson das Noise Rock-Duo Lightning Bolt bildet und nebenbei mit dem Elektroniker Matt Brinkmann auch noch als Mindflayer in ähnlich lauten Gefilden aktiv ist. Dass er auch ganz allein keinen Deut leiser ist, hat Chippendale mit mittlerweile neun Soloalben als Black Pus unter Beweis gestellt. Gesang und Schlagzeug laufen dabei durch eine ganze Batterie von Effektgeräten, was seinen Sound ziemlich unverwechselbar macht. Oder lief, denn für diese »Split EP« hört man zum ersten Mal Chippendales unveränderte Stimme. Das ist dem Umstand geschuldet, dass er seinen Gesang dieses Mal dem Hörer direkt um die Ohren hauen wollte, da ihm der Text von »Blood Will Run« sehr wichtig war. In dem Song geht es um einen Teenager, der während einer Auseinandersetzung über laute Musik aus einem Auto erschossen wurde. »Total Eclipse«, der zweite Titel, ist ein viertelstündiger Parforceritt voll elektrisierendem Schlagzeugspiel und gnadenlosem Lärmgewitter. Seite zwei der »Split EP« bestreitet das Chicagoer Noise Rock-Trio Oozing Wound, denen es nicht um ausgefuchstes Songwriting, mitsingbare Melodien oder komplexe Akkordfolgen geht, sondern um Kraft, Energie und Druck in der Musik. Galeerenschlagzeug, Rückkopplungen und der Spaß am Exzess stehen hier nach dem Motto »All Things Must Pass Out« eindeutig im Vordergrund.