Review

Alma Construct

Alma Construct EP

R&S Records • 2014

»On The Edge, Surrounded With The Shores Of Assudrey«: Ein schleppender Rhythmus, marschierender schwerer House-Groove, gezupfte Geigensounds, flehende Burial-Vocals und ein melancholisch dunkler Keyboard-Sound. Josh Thompson beweist schon im ersten Track seines Debuts für R&S seine Vorliebe für filmische Klänge. »Deer Drink From The River« beginnt mit einer verzerrten Rückkopplung, die an eine elektrische Gitarre erinnert und sich mit einer analog oldschooligen Synthesizer-Melodie, einem rollenden Beat und geschickten Pausen zu einem spannenden und tanzbaren Hörfilm ausweitet. »Imagine Them« legt eine John Carpenter-Melodie über einen Hip Hop Beat und eine giftig wabernde Synthie-Fläche und zeigt einmal mehr Thompsons Sinn für’s Dramatische, der in den beiden »Dialectic«-Tunes schließlich auf die Spitze getrieben wird. Beide Tracks verzichten komplett auf Tanzbarkeit, wenn man von einem superschnellen Psi Trance Beat absieht. jener ist aber neben kreischenden Sounds und sakralen Orgeln auch eher als zusätzliches dramatisches Element denn als Rhythmus anzusehen. Thompson mischt Analoges mit Digitalem, 80er Elemente mit modernsten Sounds und Beats und Tanzmusik mit Science Fiction Soundtrack und Hörstück. Eine tolle experimentierfreudige und im positiven Sinne völlig respektlose EP.