Review

Holy Sons

The Fact Facer

Thrill Jockey • 2014

Holy Sons ist das Soloprojekt von Emil Amos, einem Sänger und Multiinstrumentalisten, der sonst Schlagzeug, Gitarre, Bass, Lap Steel Guitar, Klavier, Synthesizer, Keyboards, Tapes und Vibraphon für die Grails, Om, Scout Niblett, Lilacs & Champagne und die Yellow Swans spielt. »The Fact Facer« ist sein mittlerweile zehntes Album als Holy Sons, insgesamt hat er an mehr als 60 Produktionen als Musiker oder Produzent gearbeitet. Er betreibt zwar parallel zwei Live-Bands gleichen Namens, um seine Kompositionen sowohl an der amerikanischen West- als auch an der Ostküste präsentieren zu können. Das vorliegende Album hat Amos allerdings ganz allein im Mehrspurverfahren eingespielt. Ein knappes Dutzend Kompositionen sind so entstanden; Tracks zwischen Drone, 70er Jahre Rock und akustischem Singer Songwriter-Material eingespielt mit elektronischen Beats und Rockschlagzeug-Parts, orientalischen Saiteninstrumenten, 60er Blues- oder 70er Prog-lastigen Sologitarren und psychedelischen Synthesizer-Akkorden. Oft sind die Songs und Amos’ gefühlvoller Gesang eingebettet in unüberschaubare Schichten von Instrumentalspuren und Geräuschflächen, sodass die Musik klingt, als käme sie von einem weit entfernten Kurzwellensender. Melodiös und melancholisch sind die Songs, meist psychedelisch und verträumt. Der Titeltrack ist ein ganz spartanisch zur Resonator-Gitarre gesungener Countrysong, der den Musiker von einer ganz anderen Seite zeigt.