Review

Celebration

Albumin

Bella Union • 2014

Das vierte Album von Celebration wird erneut hauptsächlich von Katrina Fords Stimme dominiert und zusammengehalten. Diese bewegt sich zwischen einer aggressiven Feist und Goldfrapp auf schlechtem Biker-Speed. Die zum Quintett angewachsene Band kombiniert dazu beinahe willkürlich Genreversatzstücke aus Dream Pop, Post Punk, Gospel Psycheledic und Southern Rock. Das macht es einerseits schwierig einen eigenständigen Band-Sound zu entwickeln und herauszuhören, andererseits klingt es an manchen Stellen schlicht etwas unrund: Etwa wenn die Begräbnis-Ballade »Chariot« plötzlich kurz nach Doors klingt, um nach eineinhalb Minuten zum flotten Offbeat-Funk zu mutieren, nicht ohne noch eine Jahrmarktsorgel einzubauen. Ein kohärentes Album ist »Albumin« deshalb nicht gerade geworden. Da diese Genrezitate aus dem Selbstverständnis eines rockistischen Muckertums entstammen, fehlt den Songs oft die verspielte Leichtigkeit vergleichbarer Bands. Passend dazu haben einige Stücke, allen voran »I Got Sol«, Jam-Charakter, was den Songs ebenfalls nicht immer gerade zugute kommt. Überhaupt hört man zwar, dass alle Beteiligten ihr Handwerk beherrschen und mit ganzem Einsatz bei der Sache sind, so ganz mag der Funke einfach aufgrund eher schwacher Songs nicht überspringen. Das kann auch die etwas überfrachtete Produktion nicht verschleiern – weniger wäre auch hier mehr gewesen.