Review

Banks

Goddess

Harvest • 2014

Mit »Goddess« erscheint dieser Tage nun endlich das Debüt des neuesten Social-Media-Pop-Sternchens Jillian Banks. Und erst einmal macht sich Ratlosigkeit breit: Ist da eine Club-Version von Lana del Rey am Werk oder doch eher eine Anti-Lana? Ersteres kann aufgrund der ähnlichen Aufstiegsgeschichte und des beseelten, dennoch tanzbaren Outputs leicht angenommen werden, zielt aber letztlich an der Sache vorbei. Banks fehlen die Inszenierung als All-American-Girl, das Artifizielle an ihrer Künstler-Persona sowie die Anspielungen auf die großen amerikanischen Mythen und 50ies-Popkultur. Stattdessen verhandelt Banks in ihren Texten nahezu ausschließlich disfunktionale Beziehungen und verbitterte Zweisamkeit. Dazu lässt sie sich von einigen der momentan heißesten Produzenten wie SOHN oder Totally Enormous Extinct Dinosaurs passgenaue Instrumentals schneidern. Entsprechend heutig und frisch klingt das Ergebnis, auch wenn sich eine düstere Atmosphäre selbst durch noch so poppige Hooks zieht. Dazu traut Banks ihrer Stimme sehr viel mehr zu als del Rey, sie hat die verruchten Pianoballaden von Fiona Apple genauso drauf wie wie Aaliyahs R’n’B-Gesäusel. Auch wenn gerade im letzten Drittel hie und da etwas Beliebigkeit aufkommt, gehört Banks zu einer neuen Generation talentierter Songwriterinnen, von der man noch einiges erwarten kann.

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Banks
Goddess
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