Review

Kölsch

1983

Kompakt • 2015

Zwei Jahre nach seinem überraschend erfolgreichen Debüt, legt Rune Reilly Kølsch mit »1983« nun den Nachfolger zu »1977« vor, der erstmalig ausschließlich für das Album geschriebene Stücke enthält. Und der klingt vom ersten Ton an nach: Kölsch Es ist bemerkenswert wie es der dänische Produzent geschafft hat, mit wenigen Produktionen einen unverkennbaren Stil zu entwickeln. Vor allem ist dies dem Umstand geschuldet, dass es Kölsch wie kein ein anderer versteht, melodische Technostücke zu komponieren, die mit steigender Spieldauer für eine erhöhte Ausschüttung von Glückshormonen beim Hörer sorgen. Der dafür verantwortliche unwiderstehliche und gänzlich unpeinliche Popappeal der schon die Songs des Erstlings auszeichnete, zieht sich auch durch die Tracks des Zweitwerkes. Kölsch bedient sich jedoch nicht einfach seiner altbewährten Erfolgsformel, er erweitert diese gezielt an den richtigen Stellen um Nuancen. So sind vor allem die Stücke mit Kompakt-Kollege Gregor Schwellenbach von großflächigen Streichereinsätzen geprägt, ohne ins kitschige abzudriften. Bei »E45« bleept es an allen Ecken und Enden, das titelgebende Stück »1983« kommt gar ganz ohne Beat aus. Herausgekommen ist ein unverkennbares Kölsch-Album, das oberflächlich eine geringere Hitdichte als der Vorgänger aufweisen mag, doch nicht minder tanzbar ist. Die Vorabsingle »DerDieDas« steht dabei ganz besonders in der Tradition der Ohrwürmer des Vorgängers. Mit »1983« festigt der Däne seinen Status als Meister großer Melodien und liefert vor allem ein Album ab, das nicht zuletzt den Sommer 2015 prägen wird.

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Kölsch
1983
ab 19.99€