Review

Flying Saucer Attack

Instrumentals 2015

Domino • 2015

Das hat nun so niemand wirklich erwartet: Nach 15 Jahren meldet sich David Pearce mit einem neuen Album als Flying Saucer Attack zurück. Und anstatt die Psych-Folk-Richtung des letzten Albums »Mirror« fortzuführen, besinnt er sich lieber auf die Anfänge der Band. Da dominierte die Atmosphäre stets über die Songs, statt Harmonien arbeitete man eher mit Drones, Feedbacks und Field Recordings. Bei den 15 hier versammelten, akkurat benannten Instrumentals ist das genau so, auch wenn David Pearce als Leisetreter vor dem Herrn bezeichnet werden kann. Eine unaufdringlichere Musik ist nur schwer vorstellbar . Atmosphärisch bis zum Geht-nicht-mehr beschwört »Instrumentals 2015« immer wieder die abgedroschene Metapher vom Soundtrack eines nicht existenten Films herauf. Dieser Film wäre dann vielleicht von Jim Jarmusch, auf jeden Fall bedeutungsschwanger, poetisch und tiefgründig, endlose Landschaftsaufnahmen mit nur wenigen Dialogen. Tatsächlich sind die von nicht einmal einminütigen Miniaturen bis zum zehnmal so langem Abschluss reichenden Tracks dem von Neil Young komponierten Soundtrack zu »Dead Man« nicht unähnlich. Mal knarzende, mal fließende Gitarrenlinien, genauso an Space-Rock wie an Folk geschult, routiniert und zugleich improvisiert. Gänzlich ohne Erwartungshaltung kann David Pearce frei von der Leber weg aufspielen. Ob das allerdings noch jemanden hinterm Ofen hervorlocken kann, sei mal dahingestellt.