Review

The James Hunter Six

Hold On!

Daptone Records • 2016

James Hunter der Troubadour aus dem englischen Colchester, hat bereits einige Erfolge vorzuweisen: Grammy-Nominierungen, hohe Positionierungen in den Billboard Blues Charts und eine langjährige Zusammenarbeit mit Van Morrison zum Beispiel. Nach 20 Jahren musizieren unter eigenem Namen – vorher war er unter dem Moniker Howlin’ Wilf & The Veejays unterwegs – ist »Hold On!« nun sein Debüt auf Daptone Records Bei dem führenden Soul-Label hat er wohl endlich seine musikalische Heimat und mit Produzent Gabriel Roth einen kongenialen Partner gefunden. Auf den zehn Songs spielt er jedenfalls all sein Können in Songwriting und Vocalperformance aus, profitiert von einer routiniert eingespielten Backing Band und seinem weiten künstlerischen Spektrum. Rhythm’n’Blues und Soul bilden das Rückgrat, doch auch an Rumba, Bolero oder Bossanova traut er sich heran. Seine variable Stimme, mal kratzbürstig, dann wieder samtweich, passt immer perfekt zu den detailverliebten Arrangements, die zwar aus den Vollen der US-amerikanischen Musiktradition schöpfen, sich aber stets ihre Eigenständigkeit bewahren. Unwiderstehlich groovend und swingend stellt das Album somit einen erneuten Höhepunkt seines Schaffens dar. Egal, ob man das Ganze nun als Retro-Soul diffamieren sollte, »Hold On!« ist einfach ein Ohrenschmaus höchster Güte.