Review

Uffe

No!

Tartelet • 2016

Eine der schönsten Sachen an elektronischer Musik im Jahr 2016 ist, dass so viele unberechenbare Alben veröffentlicht werden. DJ-freundliche 12inches haben selbstverständlich nicht ausgedient, doch es scheint als erscheinen in den letzten Jahren vor allem im Bereich House immer mehr von vorne bis hinten hörenswerte und abwechslungsreiche Alben. Zu modernen Klassikern wie »Rivers Of the Red Planet« von Max Garef, »Amygdala« von DJ Koze und »Throwback« von Glenn Astro gesellt sich nun auch »No!«. Das zweite Album des dänischen Producers Uffe ist vielschichtig, persönlich und immer für eine Überraschung zu haben. Hier verrauchte Trip-Hop-Beats auf Dancefloor-Magneten. Vor allem aber lebt das Album vom Spagat zwischen dem neuen House von Labels wie Money Sex Records Rhythm Section International oder eben Tartelet auf der einen Seite und einem gewissen Mut zum Pop auf der anderen. Tracks wie »Keep Smiles«, »Solo So Loud« oder »The Fact« sind für sich fantastisch, doch vor allem der Gesang macht diese Titel so einprägsam und hält das gesamte Album zusammen. Knarzige Jazz-Loops findet man hier wenige, dafür eingespielte Instrumente. Das Trompeten-Solo auf »Lesser Known Values« ist einer der Höhepunkte von »No!«. Darüber streuselt man noch ein paar hypnotische Breakbeats und polyrhythmische Percussion-Samples, einen Löffel gesunde Leidenschaft für Kitsch und fertig ist ein Future Classic dieser neuen Hip-House-Generation, die ein weiteres Mal unter Beweis stellt: hier entstehen nicht nur gute Tracks, sondern auch gute Alben.

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No!
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