Review

B.E.F.

Mallumo

Parallel Berlin • 2017

B.E.F. macht synthetische Musik, die aus der Dunkelheit kommt und genau dorthin zurück will. Seine Debüt-EP für Parallel Berlin leiht sich ihren Titel dementsprechend aus einer synthetischen Sprache: »Mallumo« ist ein Esperanto-Begriff, der in Orwellscher Sprachtradition so viel wie »Nicht-Licht« bedeutet. Das passt deshalb, weil diese vier Tracks einerseits wie das Ergebnis vieler durchgemachter Nächte inmitten des matt blinkenden Geräteparks klingen und andererseits, weil sie sich auf dunklen Kellerraves zuhause fühlen werden. Die A-Seite verschreibt sich dabei der Peak-Time und bringt auf zwei Tracks muffige Acid-Klänge mit trancigen Untertönen zusammen, die entweder bravourös subtil verflochten werden (»Stream«) oder durch Tape-Saturierung dubbige Anklänge verpasst bekommen (»Tiefsee«). Zwei unprätentiöse Techno-Banger, die sich wenig um Eigenwilligkeit scheren und lieber die Serviceleistung zur eigentlichen Kunst erheben. Die Flip gibt sich mit dem Titeltrack schon etwas kratzbürstiger und vereint schwebende Choralflächen mit hektischen Hoover-Sounds, die anders als die beiden vorangegangen Tracks eine druckvolle Bassline schmerzlich vermissen lassen. Das abschließende »Constructed Reality« meint es dahingegen mit den atmosphärischen Beigaben – schlierige Analog-Patina, grelle Drones – etwas zu gut und pendelt sich als drucklose Dub-Etüde irgendwo auf den letzten Plätzen des Basic Channel-Soundalike-Contests ein. Die Stärken B.E.F.s liegen in der trockigen Tooligkeit, welche sich weder um den Bigroom noch akademisch anmutende Abstraktionen kümmert, sondern lieber in die Dunkelheit einer Basement-Party einzieht, um dort für ein paar nüchterne Minuten die Fäuste der Crowd näher an die kondensverschwitzte Decke zu bringen.

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Mallumo
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