
Find it at hhv.de: Vinyl LP »E S C A P E« heißt das neue und je nach Zählweise achte Album der Peaking Lights und ein wenig liest sich der Titel genau so, wie die Musik des mittlerweile in Amsterdam ansässigen Duos schon immer klang: Mit viel Raum zwischen den einzelnen Elementen und stets auf der Flucht. Peaking Lights rein, Realität®aus. Aaron Coyes und Indra Dunis lernten sich in Kalifornien kennen und lieben, zogen nach Wisconsin und gründeten, nunmehr als Ehepaar, Peaking Lights im Jahr 2008. Nach einer überaus produktiven Anfangsphase konnten sie nur drei Jahre später mit der LP »936« ihren Durchbruch feiern. Ihr freakiger, verrauschter schien sich in Zeiten von Chillwave, Hypnagogic Pop und Seapunk genau zwischen allen breitgesessenen Stühle zu niederzulassen. Es folgten einige weitere Alben, darunter das umfeierte »Lucifer« inklusive einer Full-Length-Dub-Version sowie das programmatisch betitelte Doppelalbum »The Fifth State of Consciousness« sowie ein Umzug zurück in den Sunshine State und schließlich nach Amsterdam, wie die beiden mit Dekmantel eine neue Labelheimat fanden. Mit »Sea of Sand« deuteten Dunis und Coyes bereits an, dass sie nach dem großen Langform-Freakout wieder zum Dancefloor zurückgefunden hatten: Zwar belief sich die Gesamtspielzeit der sechs Stücke auf über solze 30 Minuten, der verwaschene Sound wurde jedoch gegen konzentrierte Rhythmusarbeit eingetauscht. Der genau richtige Vorgeschmack auf »E S C A P E«, das sich noch mehr Richtung Pop, Wave und Italo Disco vorwagt, darüber seine lysergischen Effekte aufzugeben. Wie alle vorigen Veröffentlichungen der Peaking Lights machen die 13 Stücke viel Raum auf und wollen ihrem Publikum vor allem die Flucht ermöglichen. In die psychedelischen Retro-Untiefen des Dub-Universums oder nach vorne Richtung Tanzfläche? Beides natürlich. Denn wie auch die 10 All Time Favs des Duos beweist, legt es wert auf eine ausgewogene Mischung zwischen Entgrenzung und Konfrontationskurs, Rückbesinnung und Aufbruchswillen. Dub und Dance, auf denkbar beste Art und Weise miteinander vereint.
Die Schallplatten der Peaking Lights findest du im Webshop von HHV Records.
1 – Gareth Williams & Mary Currie – Flaming Tunes ( Contagious Tapes) (1985) | Vinyl LP
Peaking Lights: Diese Platte war eine perfekte Lo-Fi-Reise für unsere frühen Versuche. Wir hatten Ausschnitte von der Kassette, was uns dazu inspirierte, uns mehr auf die Melodien zu konzentrieren, sie aber dennoch unscharf zu halten.
2 – Brian Eno – Here Comes The Warm Jets (Island) (1973) | Vinyl LP
Peaking Lights: Es gibt zwar viele Eno-Platten oder -Lieder, die wir aussuchen könnten, aber wir haben diese hier ausgewählt. Weil es seine erste war. Irgendwann konnten wir uns diese Platte auf einer sehr, sehr guten Hi-Fi-Anlage anhören und all die kleinen Zaubermittel ganz klar heraushören. Aus produktionstechnischer Sicht war dies etwas, das wir anstreben wollten.
3 – Chris & Cosey – Songs Of Love & Lust (Rough Trade) (1984) | Vinyl LP
Peaking Lights: Diese Platte wie auch der Rest von Chris & Cosey, Throbbing Gristle, Coil etc. hat einen großen Einfluss gehabt. Erneut, diese abgefuckte Popmusik mit einem sehr freien Geist ist etwas, zu dem sich der Peaking Lights-Sound hingezogen fühlt.
4 – Cluster – Zuckerzeit (Brain) (1974) | Vinyl LP
Peaking Lights: Auf seltsame Weise haben wir auf unserem ersten Album »Imaginary Falcons« tatsächlich ein loses Cover eines Zuckerzeit-Tracks gemacht. Versuche doch mal herauszufinden, welcher es war! In unserer Anfangszeit haben wir mit vielen selbstgebauten Synthesizern und Noise-Boxes gespielt. Auch das Cluster-Equipment war super inspirierend!
5 – Kraftwerk – Trans-Europe Express (Capitol) (1977) | Vinyl LP
Peaking Lights: Auch bei Kraftwerk hatten wir wieder tonnenweise Alternativen, da es so viele großartige Alben gibt. Wir haben uns für »Trans-Europe Express« entschieden, weil es nicht nur knallhart ist, sondern weil es mehrere Genres kreuzt. Wir scheinen uns zu Alben hingezogen zu fühlen, die sich in verschiedenen Stilen bewegen.
6 – Can – Tago Mago (United Artists Records) (1971) | Vinyl 2LP
Peaking Lights: Dieses Album ist voll von schönem Lärm und langen kompromisslosen Jams. Der Gesang ist frei. Die Aufnahme-Ästhetik hat eine gewisse Schroffheit. Wir waren begeistert, dass Can (zusammen mit Faust) die DIY-Ästhetik an einen besonderen Ort gebracht zu haben schien.
7 – Lee Perry & The Upsetters – Super Ape (Island) (1976) | Vinyl LP
Peaking Lights: Was gibt es dazu noch zu sagen! Der originale kosmische Reisende. Musik wäre wirklich langweilig, wenn diese Platte nie gemacht würde. Einfach nur inspirierte Musik!
8 – New Order – Substance (Factory) (1987)
Peaking Lights: New Order waren ein riesiger Einfluss. Ihre Pop-Sensibilität ist etwas, das man anstreben sollte. Diese Platte aufzulegen, ist immer ermutigend, auch wenn ein Gefühl des Nihilismus vorhanden ist. Diese Aufnahmen werden nicht alt.
9 – The Slits – Cut (Island) (1979) | Vinyl LP
Peaking Lights: Die Energie hinter The Slits ist dieselbe Energie, die uns seit unserer Jugend beflügelt hat. Ihr Punk-Ethos mit Reggae-Einfluss war eine frühe Inspiration für uns beide. Wir lieben die rohen Vibes dieses Werks.
10 – Grace Jones – Warm Leatherette (Island) (1980) | Vinyl LP
Peaking Lights: Was für ein Klassiker! Grace Jones mit Sly und Robbie! Ihre stimmliche Leistung und Präsenz ist überragend – es gibt niemanden sonst wie sie. Wir haben gesehen, wie sie viele der Songs dieser Platte im letzten Sommer aufgeführt hat, und die Show sticht als eine der besten hervor, die wir je erlebt haben. Da die Platte nur aus Coverversionen besteht, berührt sie auch viele andere Künstler, mit denen wir aufgewachsen sind. Außerdem ist diese Platte eine gute Mischung aus Reggae, Pop und Rock. Wir haben diese Platte wegen des Crossover-Aspekts ausgesucht… Um ehrlich zu sein, hätten wir wahrscheinlich eine Top 20 machen müssen.
Die Schallplatten der Peaking Lights findest du im Webshop von HHV Records.
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