Eskmo – Tiefschürfende Frickelmusik

15.10.2010
Foto:Trevor Traynor
Vielen gilt er als Neuentdeckung, dabei hat Brendan Angelides als Eskmo schon einige Jahre auf dem Buckel

Die Anfänge vieler Musiker gleichen sich: Musik für sich selbst machen, sie mit Freunden teilen. Nur wenige schaffen dann allerdings den Sprung in das professionelle Business. Eskmo ist dies zum Glück sehr gut gelungen. Schon lange ist der umtriebige, aus Connecticut stammende und in San Francisco lebende Künstler in der Branche. Nach etlichen, teils selbst veröffentlichten, Stücken, Remixen, LPs und EPs, hat er Ninja Tune als Heimat gefunden, auf welchem im Oktober nun sein Debüt erschienen ist. Brendan Angelides, wie er bürgerlich heißt, ist ein Meister der tiefschürfenden Frickelmusik: Verworrene, pumpende Beats, mit tiefen Bässen, knarzenden, glitchy Tönen an allen Ecken und Enden und mysteriöser, stark bearbeiteter Gesang – das ist die Welt des Eskmo. Als Workaholic könnte man ihn bezeichnen: Produzent, Sound Designer, Labelgründer (Ancestor Media LLC), mehrere Alter-Egos, das will alles unter einen Hut gebracht werden. Seit 1999 macht Angelides nun als Eskmo Musik. Sein Künstlername leitet sich von einem Albumtitel der The Residents ab. Mitte der 1990er Jahre wurde Brendan Angelides mit dem Musik-Virus infiziert. Die englische, sehr experimentelle Funk-Rock-Band Primus hatte es ihm damals genauso angetan wie die elektronischeren Klänge von The Prodigy. Angelides lernte Bass spielen und musizierte in verschiedenen Bands. Für ein Schulprojekt produzierte Eskmo sein erstes Album »Machines On Task«. Das erste Album unter dem Pseudonym Welder, welches den Namen »Vines and Stream« trägt, wurde über das Label Cyberset Music veröffentlicht. Die Aufmerksamkeit der breiten Masse wurde Eskmo 2009 dank seinem Track »Hypercolor« zuteil. Es folgte die Zusammenarbeit mit Amon Tobin als Eskamon, und schließlich spielte Flying Lotus die Musik bei seinen Brainfeeder-Sessions und alles nahm seinen Lauf. Eskmo ist einer der Künstler, der die Welt der Beats und die Plattenregale von Fans »wonkiger« Musik noch mehr als bereichern wird.