Entweder Oder – Entscheider: DJ Illegal of Snowgoons

18.11.2011
Foto:Caroline Högberg
Spätestens seit __German Lugers__ stehen die Snowgoons für opulente Produktionen Made in Germany. Jetzt steht ein Album mit Reef The Lost Cauze an. Für uns Grund genug DJ Illegal zum »entscheidenden« Gespräch zu bitten.

Spätestens seit dem Album German Lugers aus dem Jahr 2007 stehen die Snowgoons für opulente Produktionen Made in Germany und haben für das Who-is-Who des amerikanischen Undergrounds produziert: Sean Price, Raekwon, Afu-Ra, Chief Kamachi, Jus Allah, O.C. sind da nur einige Namen. Auf dem Remixalbum German Snow kam dann noch die Creme de la Creme der deutschen Rapszene zu Wort: Torch, Curse, Retrogott, Nico Suave, Casper. Jetzt steht ein Kollabo-Album mit Reef The Lost Cauze in den Regalen. Für uns Grund genug Manuel Ruckerto aka DJ Illegal und Mitglied des Produzentenkollektivs zum Gespräch zu bitten.

Bodenständiger Einstieg: Wo gefällt’s dir besser? Deutschland oder Amiland?
DJ Illegal: Für Urlaub und Business gern USA, aber auf Langzeit lieber Deutschland. Nach dem Motto: Es ist nicht alles Gold was glänzt!

Auf ner Snowgoons-Scheibe gibt es meistens ordentlich Gun-Talk: Ballern in der Shooting Range oder chillen in der Spa-Sauna?
DJ Illegal: Definitiv Shooting Range. Ich bin zwar gegen das Töten, aber von der Schusswaffe Gebrauch zu machen, könnte bald zu meinem neuen Hobby werden. In Los Angeles gibt es eine sehr geile Shooting Range, den »LA Gun Club«. Die La Coka Nostra-Crew hat mich damals eingeladen und ich war überrascht, welche Auswahl und Vielfalt an Waffen, die da hatten. Ebenso kannst du mich in unserem Video/Kurzfilm Global Dominaton in Action und sogar eine Bazooka abfeuern sehen.

Goldkette oder Backpack?
DJ Illegal: Backpack Movement! Nichts war besser als die »goldenen« Neunziger und mit dem Rucksack von Jam zu Jam durch ganz Deutschland zu reisen.

»Ich stelle Familie vor alles andere! Ich denke, deshalb war ich auch schon einmal verheiratet und bin jetzt wieder auf dem besten Weg dahin.«

DJ Illegal
Wo geht mehr für Hip Hop: Detroit oder Phillie?
DJ Illegal: Ich bin da mehr Philly-based. Ich war selber noch nicht in Detroit, aber ich liebe Philly – die Stadt und die Musik. Philly ist auch eine sehr geschichtliche Stadt: Von der Unabhängigkeitserklärung bis zur Mitgründung der Stadt von Deutschen, auch bekannt als die »Original 13« mit dem Stadtteil Germantown. Ich könnte jetzt 100 Geschichten über Philly erzählen, aber ich rate jedem, der dort mal vorbeischaut, sich ein original Philly Cheese Steak Sandwhich reinzuziehen. Am besten von der South Street.

Groupies oder heiraten?
DJ Illegal: Ich bin ein absoluter Family Guy. Ich stelle Familie vor alles andere! Ich denke, deshalb war ich auch schon einmal verheiratet und bin jetzt wieder auf dem besten Weg dahin. Es gibt nichts besseres als eine solide Partnerschaft.

B-Boying oder Beatboxing?
DJ Illegal: Ich hab als B-Boy angefangen, bin aber sehr schnell davon weggekommen. Ich liebe die Musik und kann inzwischen mit dem Tanzen nichts mehr anfangen. Ich schau mir gern Battle Of The Year an und bin dann doch mehr von Killa Kelas Halbzeitshow fansziniert. B-Boy Highlight war 1997 auf dem 20. Rock Steady Anniversary in New York, als auf einmal Bobbito, Tony Touch, Crazy Legs und 30 weitere Legends ein Uprock Massaker starteten.

Letzte Frage: Böse Schneemänner oder Sandburgen bauen?
DJ Illegal: Schneemänner. Nicht nur weil ich ein Snowgoon bin, aber ich habe noch nie eine Sandburg gebaut und dafür schon 100 Schneemänner.
Ich glaube, ich war mit 26 oder 27 das erste mal am Strand. Ich bin einfach ein absoluter Im-Winter-dicke-Jacke-Timbs-Beenie-on-my-New-York-Shit dude! Selbst heute baue ich noch gerne Schneemänner mit meiner Tochter und mit meinem Sohn.