Foul Up Records

Foul-Up ist ein 2016 vom Produzenten Nicolai Krog alias Misantrop gegründetes Plattenlabel aus Berlin.

Den Startschuss gab der Däne selbst ab, die erste Katalognummer von Foul-Up war zugleich sein Produzentendebüt. Neben seiner Arbeit als PR-Agent hatte Krog zuvor bei Indie-Labels das Management übernommen. Warum dann noch ein eigenes Label? Weil er sicher ist, etwas beitragen zu können, erklärt er. Nicht nur zur Szene allgemein, sondern auch ganz spezifisch für seine Artists. »Am Anfang aller Foul-Up-Releases stand die Idee, dass der Künstler von meinem Input profitieren könnte und der Input kam dann auch – manche würden vielleicht sagen, zuviel davon«, scherzt Krog. Das lässt sich allerdings umgekehrt genauso sagen. Krog hatte Probleme damit, seine Misantrop-Produktionen zum Abschluss zu bringen, bis ihn der Produzent Metalized Man ihm neues Material vorspielte. »Ich begriff, dass es für uns keine bessere Lösung geben könnte, als dass ich es veröffentliche«, sagt der Labelbetreiber und gibt auch zu, dass er mit dem Label einen festen abgesteckten Rahmen für seine kreativen Output geschaffen zu haben.

Stilistisch allerdings steht Foul-Up ganz entschieden für Offenheit. Die Misantrop-EP widmete sich dubbigen weitgehend im Bereich von Techno, House oder Electro angesiedelten Exkursionen, Metalized Man hingegen ist eher in Drone, Noise und Ambient unterwegs während der Schotte Galaxian raue Electro-Derivate produziert und Beastie Responds knalliger Maximalismus sich aus jüngeren UK-Traditionen speist. Wo ist da der rote Faden? »Es gibt keinen«, heißt es klipp und klar. »Bei Foul-Up geht es darum, Grenzen einzubrechen und das ist schon die einzige Maxime.« Neben dem kreativen und freundschaftlichen Austausch zwischen ihm und seinen Artist zieht sich zwar kein roter Faden, dafür jedoch ein sattes Schmutzgelb durch den Backkatalog von Foul-Up. Tilmann Steffen Wendelstein vom Design Office The Simple Society kümmert sich um die Gestaltung und ist neben dem häufig im Berliner Stadtbild an Häuserwänden zu sehenden, markanten Farbton auch für die minimalistischen, von Release zu Release dezent voneinander abweichenden Artworks sowie das Label-Logo verantwortlich, welches den sprichtwörtlichen »Foul-Up« mit zittrigen Zickzackbewegungen symbolisiert. »Wenn es um Kunst und Musik geht, fand ich es schon immer spannend, was vor und nach dem fest Ineinandergefügten existiert und es noch Raum für Unsicherheiten gibt«, erklärt Krog. Das Schlamassel, das seinem Label den Namen verleiht, es soll produktiv werden und nicht nur musikalischen Genre-Purismus, sondern auch sein eigenes Publikum herausfordern.

http://foul-up.net/