Shaban & Käptn Peng – Neues Video: »Sie mögen sich«

02.03.12
Shaban & Käptn Peng entgehen ihrer Festnahme durch Klischees mindestens ebenso gewitzt wie Doctor Kimble seiner Verhaftung durch Chief Deputy Marshal Samuel Gerard. Für beides braucht man unkonventionelle Ideen.
»Sapperlot!« habe ich mir gedacht, als ich vor geraumer Zeit das Video zum Titel »Parantatatam« von Shaban & Käptn Peng auf YouTube gesehen habe. »Sapperlot, es gibt ja doch noch Hoffnung für den deutschen Hip Hop!« Diese blüht immer dann auf, wenn sich phantasievolle Künstler in Eskapismus üben: Flucht vor dem allgemeinen Rap-Habitus, Flucht vor Stereotypen und Erwartungshaltungen, wovon Texte zu handeln haben, Flucht vor den ausgetretenen Pfaden des Business, wie man so schön sagt. Das Berliner Duo entgeht nun mit »Sie mögen sich« seiner Festnahme durch Klischees mindestens ebenso gewitzt wie Doctor Kimble seiner Verhaftung durch Chief Deputy Marshal Samuel Gerard. Für beides braucht man unkonventionelle Ideen. Im Falle der Musik geht man am besten zurück auf Start, beginnt mit einem weißen Blatt Papier, lauscht in sich hinein und lässt sich ohne Rücksicht auf andere treiben. Und wenn man ein Fuchs sein möchte, ein Albatros, ein Strohhalm – so what?! Die eigene Phantasie ist die Grenze dessen, was die Hand zeichnet und ins Reimbuch kritzelt. Heraus kommt dann eine wunderbare und wahn-(sinnig) witzige Liebeserklärung an die Vielfalt, die Selbstverwirklichung und den Kompromiss. Hauptsache sie mögen sich.