Ausklang | New Music Friday – mit Shlohmo & Jeremih, SBTRKT, Young Hare uva.

14.02.14
Woche für Woche picken wir Tracks und Songs, die uns in den vorausgegangenen 7 Tagen nicht aus dem Kopf gehen wollten, deren Release auf den heutigen Freitag fällt oder einem anderen Pseudogrund unterliegen. It’s new music, Putin!
»No More« by Shlohmo & Jeremih
Shlohmo und Jeremih bilden ein brutales Valentinstag-Tag-Team, unbesiegbar, weil es ihn egal ist, wer am Ende den Ring ohne Höschen verlässt: sie selbst, oder die ›Gegnerinnen‹, oder alle zusammen. Shlohmo springt mit seinem Instrumental eher so frontal von den Seilen auf das Höschen zu, bereit, es einfach runterzureißen; nimmt Materialschaden billigend in Kauf. Jeremih pirscht sich eher von außerhalb des Ringes an, glitscht langsam und geschmeidig mit seinem eingeölten Körper in Richtung Zielobjekt. Das Gefühl von Shlohmo und Jermih ist dabei dasselbe: »I don‘t wanna wait no more«._ PK
»Isla Nubla« by Young Hare
taken from »Unbreak My Heart«, out March 15th on Altin Village & Mine Records / Unbreak My Heart Records
find at hhv.de on LP*
Als nächstes betreten wir Frankfurt. Doch anstatt mit blauem Auge, steifen Gliedern und grau in der Seele wieder rauszukommen, bleiben wir einfach da. Frankfurt ist jetzt ein Quell der Lebensfreude, Pelikane rauchen Bong, Menschen tanzen, die Banken sind vom Grünzeug überwachsen. Marc Krause und Martin Pfanzer heißen die Magier, die dahinter stecken. Als Young Hare nehmen sie die wohlklingendsten Sound-Elemente aus House, Disco und Regentänzen, klingen dadurch sehr poppig, aber nie danach, als sei Wohlklang das äußerste Ziel. Hä? Die Welt ist nicht mehr leicht zu erklären, seit ich Young Hare kenne. PK
Listen to »Isla Nubla« by Young Hare

»North Street« by Death
taken from the 7[ »North Street/We’re Gonna Make It«, out February 18th on “Drag City](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/1049/drag-city)
»Before there was punk, there was a band called Death« ist auf dem Filmplakat zur Dokumentation über Death zu lesen. Zwischen 1971 und 1976 haben die Gebrüder Hackney aus Detroit, Michigan einige durchaus visionäre Musik aufgenommen. Bisher unveröffentlichtes Material der afroamerikanischen Rockmusiker wird im April unter dem Titel »III« auf Drag City veröffentlicht. Diese Woche erscheint die erste Single. Wenn ich schon mal Rockmusik hören, dann nur, wenn sie so roh und unmittelbar klingt wie auf »North Street«. Bass und Schlagzeug gehen hier den direkten Weg, die Gitarre erinnert ein wenig an Jim Hendrix’ Spiel auf »All Along the Watchtower«. SH
»Long Way Home For The Parted« by Yumi Zouma (Wild Nothing Remix)
the original is taken from »Yumi Zouma« by Yumi Zouma, out on Cascine
Neuseeland entwickelt sich zum Exportschlager. Nach Lordes Erfolgsgeschichte, steht mit Yumi Zouma eine Band auf der Matte, die zwar nicht die Grammys erobern dürfen, mit ihrer Musik aber doch in Werbespots in den Werbeblöcken rund um Germanys Next Topmodel landen könnten. Wild Nothing haben sich dem bisher größten Hit angenommen und ihn geremixt. PK
»Last Ditch« by Leyland Kirby
taken from the 12" »Breaks My Heart Each Time«, out March 7th on [Apollo Records](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/2714/apollo-records)
Find it at hhv.de: 12inch
Mit einer Gelassenheit, die durchaus unbeirrbar zu nennen ist, zieht Leyland Kirby auf »Last Ditch« seinen Stiefel durch. Warum auch nicht, der Mann ist eine Legende! Nicht nur steht der Brite hinter einigen der lustigsten Pseudonyme (Billy Ray Cyrix oder The Notorious P.I.G.) im Musikbusiness, nein, er hat seit 20 Jahren mit seinen Releases und seinem Plattenlabel V/Vm Test Records die Welt der elektronischen Musik immer wieder um den nötigen Pfiff erweitert (Tributealben für Frankie Goes To Hollywood und Falco inklusive). »Last Ditch« ist der Vorbote einer 12" für Apollo Records, und wir lernen hier zumindest eines: bei Kirby ist ein »Clap« noch ein richtiges »Klatsch«, was genüslich ausgestellt zu werden verdient. SH
»Hold The Line« by SBTRKT
Ein weiteres Lebenszeichen von SBTRKT nach »Runaway«, der kurzen Kollabo mit Jessie Ware, die an Neujahr ans Tageslicht kam. »Hold The Line« soll nicht an Toto gemahnen, sondern das erste Kapitel einer Reihe von teasenden Auszügen zu seinem kommenden Album sein. Die werden alle ausschließlich als 12" veröffentlicht und sollen den Übergang des Sounds seines 2011er Debüts in die Gegenwart darstellen. Tatsächlich ist der Sound etwas deeper und dreckiger, aber auch funktionaler und nicht ganz ins Ohr gehend. Bleibt abzuwarten, was da noch so alles kommt. PC *»Lookin‘ Ass N*« by Nicki Minaj
Wir schließen wieder mit der Valentinstag-Thematik. Nicki Minaj wird ihren 14.2 eher ohne männliche Begleitung begehen. Das ist der Eindruck, wenn man »Lookin‘ Ass N
« hört und guckt Sie wettert da gegen Männer und ich könnte glücklicher nicht sein, erhöht das doch die Chance auf Nickis ›Zusammenkunft‹ mit Jessica Biel Ja, die Gefahren, wegen denen man sich nicht auf das Wesentliche konzentrieren kann, sind bei Nicki Minaj vielfältig. Deshalb sei auch allen empfohlen erst den Song zu hören: Nicki überrollt da mit ihrem Flow einiges. Wer nur das Video guckt, der wird den Flow nicht hören, den Beat nicht fühlen und sich trotzdem überrollt fühlen. Schuld ist wieder mal: der Arsch. PK